New Work bei Sinnema – wir führen lieber ungewöhnlich.

So inflationär wie das Wort “Nachhaltigkeit” häuft sich auch die Treffersuche bei Google zum Thema “New Work”. 136.000.000 Ergebnisse in 0,40 Sekunden. Zum Vergleich: Helene Fischer kommt nur auf 11 Millionen. Nora The Explorer hat nachgefragt, was New Work für die Menschen bei Sinnema bedeutet. Der Megatrend New Work wird in Zeiten von Arbeitswelt 4.0 und Work-Life-Balance zum zentralen Leitwort. Neue Arbeitsmodelle, der Wunsch nach mehr Transparenz und Demokratie am Arbeitsplatz sind jedoch keine neuen Konzepte. Bereits 1981 tritt der Philosoph Frithjof Bergmann die New Work Bewegung los. Die zentralen Werte der Neuen Arbeit sind nach Bergmann Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Das war vor über 30 Jahren. Heute ist Bergmann 84 Jahre alt. Ist New Work also alles andere als „new“?

Zwischen Sabbatical und Bällebad

Was bereits klar ist: Der Wandel von einer Industrie- zur Wissensgesellschaft erfordert Innovationen in der Arbeitswelt. Klassische Konzepte von Arbeit, die Zeit, Raum und Organisation betreffen, müssen neu gedacht werden. Heute scheinen Mitbestimmung und demokratische Prozesse die Unternehmenskultur mehr denn je zu prägen. Vorreiter der Demokratisierung finden sich in unterschiedlichen Branchen. Beim Softwarehaus Haufe- Umantis zum Beispiel wählen die Mitarbeiter jährlich die Geschäftsführung und die komplette Führungscrew.

Neue Generationen wachsen mit anderen Werten heran. Für die Generation Y gewinnen Work-Life-Balance, Selbstverantwortung und autarkes Handeln immer mehr an Bedeutung. Dadurch werden starre Autoritäten wohl in Zukunft vereinzelt abgelöst. Nicht ohne Grund fragen junge Menschen heute bei Interviews zuerst nach Sabbatical und Elternzeit, anstatt nach Aufstiegsmöglichkeiten und der Zahl der Urlaubstage – die Generation Y möchte alles, und bitte auf einmal. Die branchentypische Fluktuationsrate für (Werbe-)Agenturen liegt laut GWA bei 20%, das heißt einen Verbleib von im Schnitt zwei bis drei Jahren. Die hohe Fluktuation in Medienagenturen und Start-ups ist und bleibt wohl ein urbanes Phänomen.

New Work bei Sinnema

Bei Sinnema ist das Thema New Work nicht mehr weg zu denken. Flexible Arbeitszeiten, Transparenz und Demokratie stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Keiner darf dabei zu kurz kommen. Adam ist junger Vater und hat bei Sinnema die Möglichkeit mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen:              “Ich möchte mehr Dasein. Meine Familie darf niemals unter meinem Job leiden.”

Dass das viel Selbstorganisation und optimiertes Zeitmanagement verlangt, ist uns klar. Dennoch versuchen wir den Spagat zwischen Familie und Job zu meistern, ohne (Achtung, Wortwitz!), dass sich jemand dabei ein Bein ausreissen muss.
“Acht Stunden Konzeptarbeit sind unmöglich. Ich arbeite lieber sechs Stunden effektiv, statt acht Stunden stupide im Büro ab zu sitzen.”, sagt unser Animator Simon. Flexibilität und die Freiheit, zwei Tage von daheim aus zu arbeiten, sind ihm wichtig. Achja, in unserem Büro gibt es auch einen Kicker, wir stehen einem hippen Start-up also in nichts nach. Meist bevorzugen wir es aber dann doch beim gemeinsamen Lunch über deutschen Humor, Sexismus und den Holocaust zu sinnieren.

Wieviel Freiheit verträgt der Mensch?

Die Arbeitswelt 4.0. macht es bereits vor: mit transparenter Gehaltspolitik, offenen Spesenrechnungen und radikal ehrlicher Online-Präsenz. Durch das Auflösen von starren Top-Down-Strukturen und der Einbindung von Mitarbeitern in das Unternehmen versprechen sich viele maximales Vertrauen.

„It’s not the work of the organization to develop, but people are given the opportunity to develop by doing the work of the organization.“ – Tom Thomison

Die wichtige Frage ist doch, wieviel selbstbestimmtes Arbeiten zwischen Bällebad, After-Work-Beer und Tischtennis am Ende vom Tag noch übrig bleibt. Sind die neuen Arbeitsmodelle gar nur eine Strategie der Führungsebene, um den motivierten Arbeitnehmer zu noch mehr Überstunden und Fleißarbeit zu verleiten? Zurecht werden kritische Stimmen laut, die fragen ”Schreien Trends wie Gamification und Home Office nicht nach exorbitant hohem Leistungsdruck und Selbstausbeutung?” Zugegeben, das Modell von “Ich schenke dir Freiheit und Home Office und du mir dafür deine Freizeit und deine Seele”, klingt dann doch gar nicht mehr nach so einem unschlagbaren Deal. Denn wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschmelzen, nennt man das Work-Life-Blending. Und wir alle wissen was danach kommt: Burn-Out. New Work klappt nur, wenn das Zeit- und Selbstmanagement optimiert sind. Denn mit zu viel Freiheit, ist der Mensch oft überfordert. Mal schnell ein Bällebad kaufen und Freibier zur Verfügung stellen – damit ist es nicht getan. Wie man Burn-Out vermeiden kann und trotzdem erfolgreich neue Arbeitsstrukturen integriert, dabei hilft DNA (Das neue Arbeiten). Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen mit Hilfe von den richtigen Experten und Partnern bei der Transformation hin zum “Neuen Arbeiten” zu begleiten.

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