Womenize – If you can’t win – do you!

‚It seems women can’t just be players – they need to be always something more – rolemodels – speakers – anything but just players…’

Entspannt und professionell ging es zu am 10.04.2019 in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg. Womenize 2019 hat stattgefunden, und Sinnema war da. Seit langem war dies eine Veranstaltung, bei der die Speaker nicht aussschliesslich darüber gesprochen haben, was sie so besonders macht und warum genau sie jetzt gerade zum Publikum sprechen, wie ich es fast immer auf anderen solchen Veranstaltungen höre. Nein, dieses Event war mehr davon geprägt, dass sich die Speakerinnen durch aus auf professioneller Ebene austauschen wollten, aber es mehr um das mitteilen, als das propagieren ging, mehr um einen Dialog als einen Monolog. Da konnten auch mal Fragen gestellt werden, die persönlich waren, oder vielleicht etwas klarer über Firmenprofile gesprochen werden. Da stellt sich mir natürlich durchaus die Frage, woran das gelegen haben mag: An der Veranstaltung selber? An der Tatsache, dass Frauen gesprochen haben, für Frauen? Vielleicht sind wir weniger kompetitiv, trotz einer Branche, die extrem kompetitive ist. Vielleicht sind wir ehrlicher und offener zueinander, wenn wir uns „unter uns“ wägen? Eine direkte Antwort darauf wird’s wohl erstmal nicht geben, dazu müssen wir noch länger sehen, was passiert, wenn mehr und mehr Frauen in den Branchen der neuen Technologien ihren Abdruck hinterlassen und die Branche aktiv mitgestalten und wir uns als Motivatoren und Partnerinnen wahrnehmen, nicht ständig und zwangsläufig als Wettbewerberinnen.  Dadurch, dass wir uns untereinander austauschen, uns inspirieren und uns motivieren.  Da war zum Beispiel Leonite Jenner, von Kolibri Games, die über ihr Problem gesprochen hat, dass sie sich als Generalistin sieht, aber zunächst auf ein Umfeld getroffen ist, welches Spezialisierungen als wichtig erachtet. Dabei fühlt man sich etwas unnütz – manchmal. Ausser eben man erkennt, dass Generalisten verdammt wichtig sind und gerade in ihrem Feld des Product Managements es Menschen braucht, die auf vielen unterschiedlichen Tanzparketts sich bewegen können. Valentina Tamer – narrative Designerin bei King – hat mit viel Humor gezeigt, dass Narrative nicht immer gleich was mit linearem Geschichtenerzählen zu tun hat und ihr Job deshalb oft erstmal hinterfragt wird, was sie da eigentlich so genau macht. Da ich selber vom Schreiben komme, war das auch für mich etwas Neues, dass ich von ihr hab erfahren können.

               

Aufschlussreich war auch die Aufzählung von Franziska Elsaesser, die bei Google arbeitet und sich um Games für Frauen kümmert. Sie hat aufgezeigt, wie unterschiedlich Männer und Frauen Gaming nutzen, bzw. gamen und welche unterschiedlichen Ziele und Wünsche beide Geschlechter damit verbinden. Wieder ist es nicht das kompetitive, dass sie Frauen zu interessieren scheint, sondern das entwickelnde Element: Erlangen von höherem Selbstbewusstsein steht da ganz oben auf der Wunschliste von Frauen als Anforderung für ihre Games. Das eigentliche Gewinnen kommt da erst an dritter Stelle. Eine Frage aus der Zuschauer Schaft für die amerikanische E-sport Moderatorin Rachel Quirico warf spannende Denkansätze auf: Gefragt, warum im Moment so wenig professionelle Spielerinnen auf der Weltrangliste zu finden seien, sagte sie klar: Bis vor ca. 10 Jahren hatten nicht alle jungen Mädchen den gleichen Zugang wie Jungs zu Computern – das aber hätte sich inzwischen komplett geändert und die nächste Generation von Profispielerinnen sitzt bereits vor den Computern und übt sich die Finger wund. Und das wird auch bald sichtbar werden –dann gibt es nichts mehr, was Frauen und Männer noch voneinander unterscheiden kann, auf dem Profispielfeld der E-sports-branche. Das sind tolle Zeiten, auf die diese Branche zuzugehen scheint! Womenize ist definitiv ein Event, auf das wir wieder gehen werden – Inhalt, Aufmachung und Menschen waren spannend und haben Inspirationen gegeben.

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